Johnson und die Bibel

Der neue Band der Johnson-Studien ist erschienen

Am 14. Dezember 2020 ist ein weiterer Wälzer zu Uwe Johnsons Werk erschienen, Paul Onaschs Buch Hat Gott gar nichts mit zu tun. Eine diskursive Ordnung biblischer Intertexte in den Romanen Uwe Johnsons. Onasch hat mit dieser Arbeit an der Universität Rostock promoviert, sie erscheint als Band 14 der Johnson-Studien bei Vandenhoeck & Ruprecht.

Wenn es im weiten Feld der Philologie Krimis gibt: Dies ist einer. Paul Onasch mustert Johnsons Gesamtwerk auf biblische Bezüge hin. Er macht sichtbar, auf welch kunstvolle Weise Johnson biblische Zitate und kirchengeschichtliche Aspekte in seinen Werken eingebunden hat, und auf welch fundierten Kenntnissen diese Bezugnahmen beruhen. Die Untersuchung ist im besten Sinne geistesgeschichtlich. Noch beeindruckender als die schiere Masse des Materials, das bewältigt wurde, ist der Grad der Detailliertheit der Darstellung. Onasch hat auch Material aus dem Uwe Johnson-Archiv herangezogen: Auf diese Weise kommt zudem ein Blick in die Werkstatt des Autors zustande.

Paul Onasch war einer der Organisatoren des Vorhabens Eine Stadt liest Uwe Johnsons »Jahrestage« und ist Mitherausgeber der Kritischen Ausgabe der Briefe von Ernst Barlach, die 2019 bei Suhrkamp in vier Bänden erschien.

Wir gratulieren dem Autor herzlich zu dem Ergebnis und empfehlen das Buch weiter!