In Zusammenarbeit der Waseda-Universität Tokio, dem DAAD, der Uwe Johnson-Forschungsstelle und der Uwe Johnson-Werkausgabe der BBAW an der Universität Rostock fand Ende November 2021 an der Universität Rostock ein Workshop zum Thema »Literarische Selbst- und Fremdbilder im Zeichen des Unverfügbaren« statt. Nun ist im transcript-Verlag der gleichnamige Sammelband erschienen.

Die AutorInnen des Bandes analysieren mit einem besonderen Blick auf die deutschsprachige Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts die Kategorie des Unverfügbaren, die eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Fremd- und Selbstbildern spielt. Auch Uwe Johnsons Werk ist unter dieser Fragestellung von Interesse: Martin Fietze geht in seinem Beitrag auf die unvollendete Vergangenheit in Uwe Johnsons Das dritte Buch über Achim ein. Yvonne Dudzik wiederum beschreibt, wie die Rolle von Fremdheit und Unverfügbarkeit im Brief- und Paketverkehr zwischen BRD und DDR in Johnsons Werk dargestellt wird.

Der Sammelband vereint weitere spannende Betrachtungen von japanischen, deutschen und slowenischen ForscherInnen zu AutorInnen wie Stanislaw Petrow, Oskar Pastior und Herta Müller, Jana Hensel und Lukas Rietzschel, Rapa Nui sowie zur radikalen Fremdheit in literarischen Texten und literarische Stadt-Land-Narrative in der Coronapandemie.