Briefschenkung von Manfred Bierwisch

Prof. Dr. Manfred Bierwisch, der einflussreichste deutsche Sprachwissenschaftler in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, war einer der engsten Freunde Uwe Johnsons. Die beiden lernten sich im Herbst 1954 als Studenten kennen, nachdem Johnson von Rostock an die Universität Leipzig gewechselt hatte. Zeitlebens haben sie einander nicht aus den Augen verloren.

Ihr Briefwechsel beginnt im Juni 1955 und reichte bis kurz vor den Tod Johnsons im Februar 1984. Mit den Briefen von Klaus Baumgärtner, Eberhardt Klemm und Joachim Menzhausen – dem sogenannten ›Leipziger Freundeskreis‹ – bildet er die umfangreichste und bedeutendste Korrespondenz Johnsons. Sie besteht aus etwa 1.300 Briefen, in ihrer Gesamtheit ein Stück deutsch-deutscher Kulturgeschichte. Von Johnsons Briefen sind im Archiv die Durchschläge enthalten.

Während eines Arbeitsaufenthalts in der Arbeitsstelle der Berlin‑Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock übergab Manfred Bierwisch nun dem Uwe Johnson-Archiv mehr als 90 Korrespondenzstücke, darunter Briefe, Postkarten und Telegramme, die Uwe Johnson ihm im Verlauf von knapp 30 Jahren geschrieben hat.

Es ist die bedeutendste Schenkung seit dem Bestehen des Archivs. »Ich weiß, dass die Briefe hier gut aufgehoben sind«, sagte Prof. Bierwisch, »hier gehören sie hin«.