Vita

Henni-Lisette Busch hat an der Universität Rostock 2020 ihren Bachelor of Arts in Germanistik und Soziologie erlangt und widmet sich zur Zeit ihrer Masterarbeit zur Lyrik und Poetologie Ingeborg Bachmanns.

Forschungsvorhaben

Ingeborg Bachmann wirkt als einflussreiche Dichterin und Schriftstellerin der Nachkriegsmoderne bis in die Gegenwart hinein, wie neben der reichhaltigen, fortschreitenden Forschung insbesondere die vor einigen Jahren begonnene Herausgabe der Salzburger Bachmann Edition unter Beweis stellt.
In meiner Masterarbeit möchte ich den Versuch unternehmen, anhand der Anthologie Anrufung des Großen Bären (1956) zu verfolgen, wie die Dichterin eine eigene Ästhetik entwickelt, die sich am Leitkonzept einer utopischen Literatur orientiert. Die Frage danach, inwieweit sich in den Gedichten mit zunehmender Professionalisierung im Schreibprozess eine Sprachskepsis abzeichnet, steht mit einem sich entwickelnden Utopie-Konzept in einem, wie ich mir erhoffe, wissenschaftlich produktiven, Spannungsverhältnis. Die Grenzen der Gattung bezüglich der Möglichkeit auszuloten, »wahre Sätze« zu produzieren, die einen Einfluss auf die Wirklichkeit der Leser haben könnten, steht poetologisch in einem, von Sigrid Weigel aufgegriffenen, interessanten Dialogverhältnis zu Roland Barthes Essay Am Nullpunkt der Literatur. Diesem Zusammenhang soll in der Analyse der Gedichte aus Anrufung des Großen Bären nachgegangen werden.
Den Aufenthalt in Marbach konnte ich sehr gut nutzen, um mich in die umfangreiche Forschungsliteratur einzulesen und ein vertieftes Verständnis für Bachmanns Lyrik zu bekommen.